Tönne Gausepohl ist eine fiktive Gestalt, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Kiepenkerl im Münsterland wirkt. Günter Sehrbrock, der in seiner Jugend noch das ländliche Münsterland ohne industrialisierte Landwirtschaft kennengelernt hat, erzählt uns dessen Lebensweg. Begleitet vom steten Wechsel der Jahreszeiten folgt Episode auf Episode. Historisches Faktenwissen und die Fantasie des Autors verschmelzen miteinander. Unbestreitbar waren die Kiepenkerle weit mehr als nur kleine Händler. Ihre Zeit ist vergangen und heute sind sie im Museum zuhause, die menschlichen Grundbedürfnisse sind aber geblieben.
Geboren am 1.9.1925 wuchs Günter Sehrbrock in Münster-Mecklenbeck auf und besuchte nach einer Maurerlehre die Staatsbauschule, um Hochbau zu studieren. Von 1943 bis Kriegsende war er Soldat, worauf er vier Jahre und vier Monate in russischer Gefangenschaft im Bergbau arbeiten musste. In seinem Berufsleben war er Restaurator von Burgen und Schlössern. Nach dem Eintritt ins Rentenalter kehrte er nach Mecklenbeck zurück. Er war zeitlebens, schon aufgrund seiner Ausbildung als Architekt, ein fleißiger Zeichner, musste aber ab 2002 ein Schwinden seines Augenlichtes verkraften, das sich ab 2008 verschlimmerte. Seitdem diktiert er seine Texte.
Quelle: Günter Sehrbrock: Die Geschichten des Tönne Gausepohl