Lange Zeit stand Schlauns Werk wie die Baukunst des 18. Jahrhunderts überhaupt nicht in sonderlich hohem Ansehen, da man eher das Mittelalter schätzte. Erst in den jüngst vergangenen Jahrzehnten hat man sich neu besonnen, die Spuren von Werk und Leben erforscht und den tatsächlichen Wert der Schlaunschen Leistungen neu bemessen. Dass man nach 1945 allen Ernstes daran dachte, die Überreste der von Bomben zerstörten Clemenskirche zugunsten eines Straßendurchbruchs abzutragen, mag als Beispiel dafür stehen. Erst der leidenschaftliche Einsatz münsterschen Journalisten und der deutlich formulierte Bürgerzorn im Verein mit dem Landeskonservator Theodor Sensing vermochten eine Sinnesänderung der politischen Verantwortlichen herbeizuführen. Auch die Mauerreste des zerstörten Schlaunschen Wohnhauses waren abgetragen worden. Von dem Bauwerk, das als eines der “ansprechendsten und künstlerisch wertvollsten Herrenhäuser der Altstadt” einzustufen war, blieb keine Spur.

Quelle: Bedeutendster Baumeister des westfälischen Barock, Autorin: Waltraut Sax-Demuth, in: Westfalen-Blatt 14/15. Januar 1995

Weitere Informationen:

J.C. Schlau. Sein Leben – Seine Zeit – Sein Werk

Von Rolevinck

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