Die Kelten haben die Landschaft Westfalens, insbesondere im Siegerland, maßgeblich geprägt. Keltische Berg- und Hüttenleute kamen während der jüngeren Eisenzeit, zwischen 300 v. Chr. und der Zeitenwende, auf der Suche nach Erzressourcen ins Siegerland. Sie besiedelten die Mittelgebirge umfassend und prägten die Entwicklung des Gebiets nachhaltig. Die Kelten schufen im Siegerland eine der bedeutendsten Montanlandschaften der Eisenzeit in Europa. Sie brachten umfassendes Wissen über das Montanwesen mit und errichteten zahlreiche Verhüttungsöfen. Archäologische Forschungen zeigen, dass zur Keltenzeit Erze überall in der Region abgebaut und verhüttet wurden[1]Die Kelten im Siegerland[2]Die Kelten an der Sieg[3]Kelten in Westfalen?[4]„Frisch erforscht!“ – Aktuelle westfälische Keltenfunde im LWL-Museum Herne.
Besonders bemerkenswert ist, dass im Siegerland vor über 2.000 Jahren die größten Verhüttungsöfen in ganz Europa rauchten und massenhaft Eisen produzierten. Die Kelten nutzten die enormen Mengen Holz in den Wäldern des Siegerlands für die Verhüttung in birnenförmigen Öfen. Diese keltische Besiedlung und Eisenproduktion hatte weitreichende Folgen: Sie initiierte die Entstehung einer kulturell eigenständigen Siedlungslandschaft an der Peripherie der keltischen Welt und legte den Grundstein für die spätere Bedeutung des Siegerlands als eines der wichtigsten Zentren des Eisenerzbergbaus in Europa.
Die keltischen Einflüsse in Westfalen sind auch durch archäologische Funde belegt, wie beispielsweise die jüngere Wallburg auf dem Wilzenberg oder Ringwallanlagen wie die in Netphen-Afholderbach, die deutliche keltische Einflüsse aufweisen.
References