Von Ralf Keuper
Die intensive Beschäftigung mit Zahlen, wie sie für unsere heutige Zeit so charakteristisch ist, hat auch in Westfalen ihre Wurzeln.
Der erste bedeutende Mathematiker in Westfalen war Reinher von Paderborn, der im 11. Jahrhundert an der Domschule Paderborn lehrte. Seine größte wissenschaftliche Leistung ist sein Werk Computus Emendatus, ein Vorläufer der Computerwissenschaft. Darin gebrauchte er erstmals in Westeuropa das Dezimalsystem und indisch-arabische statt römischer Ziffern. Weitere herausragende Mathematiker sind Karl Weierstraß, Friedrich-Wilhelm Bessel, Wilhelm Killing, Wilhelm Ackermann, Hugo Gieseking und Johann Gustav Hermes, die ebenfalls über die engeren Grenzen ihres Fachs gewirkt haben.
Dass der Lehrstuhl für mathematische Logik und Grundlagenforschung der Universität Münster als einer der besten in Deutschland gilt, ist vornehmlich auf Heinrich Scholz zurückführen.
In jüngerer Zeit sind es vor allem Friedrich Hirzebruch, “Deutschlands Gigant der Mathematik”, Gerd Faltings, Träger der Fields-Medaille, und Aloys Krieg, die sich um diese Wissenschaft verdient gemacht haben. Weitere bedeutende Mathematiker sind Ulrike Tillmann, Rudolf Zurmühl, Karl Peter Grotemeyer, Bernhard Korte, Jürgen Neukirch, Lothar Collatz, Wolfgang Rothstein, Hans Hermes und Heinrich Behnke.
Im Jahr 2002 gelang dem rumänischen Mathematiker Preda Mihaliescu, der zu der Zeit an der Universität Paderborn lehrte, der Beweis der Catalanschen Vermutung.
Nicht “nur”, aber eben auch Mathematiker war Johannes Gigas aus dem Mittelalter.
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