Friedrich Sieburg wurde am 18. Mai 1893 in Altena im Sauerland geboren. Als Sohn eines Kaufmanns wuchs er in Westfalen auf und besuchte zunächst das Gymnasium in seiner Heimatstadt Altena. Später setzte er seine Schulausbildung an einem Gymnasium in Düsseldorf fort.

Nach dem Abitur begann Sieburg 1912 ein Studium der Philologie, Geschichte und Volkswirtschaft an verschiedenen Universitäten, darunter auch in Münster. Der Erste Weltkrieg unterbrach seine akademische Laufbahn, doch nach Kriegsende kehrte er nach Westfalen zurück. In Münster erlebte er als Verwundeter das Ende des Krieges und promovierte dort 1919 zum Dr. phil.

Obwohl Sieburg den Großteil seines späteren Lebens außerhalb Westfalens verbrachte, blieb er seiner Heimatregion verbunden. Dies zeigte sich unter anderem darin, dass er 1963 mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis ausgezeichnet wurde, einer bedeutenden westfälischen Literaturauszeichnung.

Als Journalist, Schriftsteller und einflussreicher Literaturkritiker machte sich Sieburg einen Namen weit über die Grenzen Westfalens hinaus. Er arbeitete für renommierte Zeitungen wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung und verfasste zahlreiche Bücher. Sieburg starb am 19. Juli 1964 in Gärtringen bei Stuttgart, doch sein literarisches Erbe wird bis heute auch in seiner westfälischen Heimat gewürdigt.

Nach Sieburgs Tod wurden teilweise scharfe Anschuldigungen gegen ihn erhoben, vor allem von der politischen Linken. Sein Arrangement mit dem NS-Regime wurde kritisch gesehen, wobei neuere Untersuchungen um eine differenziertere Sicht bemüht sind.

Fest steht, dass Sieburg in den 1930er Jahren zunächst mit Ideen der “konservativen Revolution” sympathisierte und später Partei für den Nationalsozialismus ergriff. 1932 veröffentlichte er das Buch “Es werde Deutschland”, das als “flammendes Plädoyer für eine nationale Erneuerung” galt. Während des Zweiten Weltkriegs war er von 1940-1942 Botschaftsrat der deutschen Botschaft im besetzten Frankreich.

Insgesamt war Sieburg eine komplexe und widersprüchliche Figur, deren politische Vergangenheit, literaturkritische Tätigkeit und Persönlichkeit kontrovers diskutiert wurden und noch werden[1]Publizist, Kritiker, Nazi-Karrierist[2]70. Geburtstag Friedrich Sieburg[3]Die Fliege im Bernstein. Tagebuch vom November 1944 bis zum Mai 1945.

Lesenswert von ihm sind nach wie vor seine historischen Biografien über Napoleon, Chateaubriand und Robbespierre. Gleiches gilt für sein Buch Nur für Leser.

Von Rolevinck

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