Von Ralf Keuper

Vor wenigen Tagen wäre Heinz Nixdorf 95 Jahre alt geworden[1]Heinz Nixdorf wäre am Donnerstag 95 Jahre alt geworden. Im kollektiven Gedächtnis ist er als Unternehmer und Computerpionier gespeichert. Dabei kommt eine andere Facette zu kurz, die ebenfalls charakteristisch für die Person von Heinz Nixdorf war, nämlich seine Sportbegeisterung.

Diese Seite der Persönlichkeit beleuchtet Volker Werb, in Heinz Nixdorf. Der Sportsmann und Förderer des Sports. Spätestens nach Ende der Lektüre wird deutlich, dass der Unternehmer vom Sportsmann nicht zu trennen ist. Für beide ist der Wettbewerb und der Wettkampf die Triebfeder. Der Autor, Volker Werb, war persönlicher Freund von Heinz Nixdorf und dessen Familie, hat ihn also hautnah erlebt.

Unterschieden werden muss der Sportsmann von dem Förderer des Sports. Als Segler nahm Nixdorf zusammen mit seinem Fahrer Josef (Jupp) Pieper an mehreren internationalen Wettbewerben teil – durchaus mit Erfolg. Im Jahr 1974 stießen Nixdorf und Pieper bei der Europa- und Weltmeisterschaft mit den Plätzen 12 und 8 in die Weltspitze vor. Neben dem Segeln zählten Tennis und Leichtathletik zu den besonderen Leidenschaften Nixdorfs. In Manhattan gehörte ihm ein Tennis-Club. Dem Reitsport war er lediglich als Förderer verbunden; auf ein Pferd setzte er sich nur höchst ungern.

Als Förderer ließ er kaum eine Sportart aus. Allerdings lag der Schwerpunkt auf dem Breitensport. Ihn als Sponsor für Arminia Bielefeld und einen geplanten FC Ostwestfalen zu gewinnen, scheiterte. Nixdorf wollte Sportarten fördern, bei denen die Menschen selber aktiv sind und nicht nur als Zuschauer passiv am Geschehen teilnehmen. Im Jahr 1981 holte Nixdorf die Segelflugweltmeisterschaft nach Paderborn.

Von der Sportbegeisterung ihres Chefs blieben auch die Mitarbeiter und Azubis der Nixdorf Computer AG nicht verschont. Die Azubis wurden von keinem Geringen als dem ehemaligen Weltmeister im Zehnkampf, Kurt Bendlin, in ihrer Fitness gestärkt. Ein weiterer Meilenstein war die Errichtung des Ahorn Sportparks, der noch heute weit über die Stadtgrenzen bekannt ist und als vorbildliche Einrichtung gilt, die ihresgleichen sucht. Abgerundet wird das Engagement Nixdorfs durch die Förderung des Lehrstuhls für Sportmedizin an der Universität Paderborn. Dessen langjähriger Leiter, Heinz Liesen, war u.a. Mannschaftsarzt der Hockey- und Fussballnationalmannschaft. Als Deutschland 1990 unter Franz Beckenbauer Weltmeister wurde, war Liesen der Mannschaftsarzt.

Auf seiner Beerdigung gaben ihm acht Spitzensportler, mit denen er persönlich bekannt und befreundet war, darunter der Weltmeister im Segeln von 1981, Hartmut Voigt, als Sargträger das letzte Geleit.

Von Rolevinck

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