Richard Kahn, geboren am 9. November 1890 in Bochum, trat in den 1910er bis in die frühen 1930er Jahren häufig als Unternehmensgründer und Investor in Erscheinung. Im Jahr 1913 wurde Kahn Mitgesellschafter der Pfalz-Flugzeugwerke. Zusammen mit Alfred Eversbusch gründete er 1917 die Rhenania Motorenfabrik. Kahn gliederte das Unternehmen später in seine neue Industrieholding, die Richard Kahn GmbH, ein.
Im Lauf der Jahre wurden weitere Gesellschaften in den Konzern eingegliedert, dazu zählen unter anderem die Schnellpressenfabrik AG Heidelberg, aus der später die Heidelberger Druckmaschinen AG hervorging, die Deutschen Niles-Werke AG und die Vereinigten Fabriken C. Maquet AG
Kahn finanzierte seine Unternehmenserwerbungen fast ausschließlich mittels Fremdkapital. Da sich unter den Erwerbungen nicht selten unrentable Unternehmen befanden, nahm der Schuldenbestand der Holding zu. Im Jahr 1932 geriert seine Unternehmensgruppe in eine bedrohliche Lage, die dazu führte, dass die Kahn-Industrieholding zusammenbrach. Daraufhin wurde Kahn wegen Konkursverbrechen angeklagt.