Von Ralf Keuper
Der Möbelhandel befindet sich seit Jahren in einem schmerzhaften Konsolidierungsprozess. Es deutet sich eine Entwicklung an, wie sie im Lebensmitteleinzelhandel bereits Realität ist: Wenige große Unternehmen beherrschen den Markt und übernehmen die noch verbliebenen kleineren (Vgl. dazu: Zehn Möbelhändler beherrschen die Szene). Unter den zehn größten Möbelhändlern in Deutschland befinden bzw. befanden sich auch zwei aus Westfalen: Porta und Poco. Poco gehört vollständig zu XXL Lutz.
Immer mehr Kunden bestellen ihre Möbel online (Vgl. dazu: Das neue Sofa per Mausklick). Der Online-Handel für Möbel wird von Otto und Home24 SE dominiert. Kleinere Händler, wie finke oder Zurbrüggen, geraten damit zwischen die Fronten: Auf der einen Seite die großen Konzerne wie Ikea, Höffner oder XXL Lutz, auf der anderen Seite die Online-Händler. Die zunehmende Konzentration im Markt und den Onlinehandel machte Wilfried Finke, Eigentümer von finke-Möbel, kürzlich für den Verkauf seines Unternehmens an die Höffner-Gruppe verantwortlich (Vgl. dazu: Höffner übernimmt Möbelhändler Finke). Bereits 2015 übernahm die XXL Lutz – Gruppe 50 Prozent der Anteile an Zurbrüggen aus Unna (Vgl. dazu: Möbelriese XXXL steigt nun auch bei Zurbrüggen ein).
Die Möbelindustrie ist über den Konzentrationsprozess auf Händlerseite nicht sonderlich erbaut (Vgl. dazu: Möbelindustrie besorgt wegen Konzentration).
Der zweitgrößte Möbelhändler Europas, die Steinhoff-Gruppe, wurde von einem Westfalen, Bruno Steinhoff, gegründet (Vgl. dazu: Bruno Steinhoff: Ernstzunehmender Rivale von Ikea).
Eine Frage ist auch, ob Porta seine Eigenständigkeit behaupten kann.