Für die Ausbreitung des Barockgedankens in Westfalen scheint auf einem begrenzt umrissenen Bezirk besonders das im Kreise Meschede gelegene Kloster Grafschaft von Bedeutung gewesen zu sein als geistiger Ausgangspunkt eines Stilgefühls, das in seiner reinsten Form einen durchaus individuellen Charakter zeigt. Das Kloster versah die ihm inkorporierten Kirchen mit plastischen Schmuck, der entweder unter Leitung von Laienbrüdern an dem jeweiligen Orte durch einen dort ansässigen Künstler angefertigt wurde, wie dies z.B. in Eversberg geschehen ist, oder die Altäre wurden mit ihrer Skulptur im Kloster hergestellt und dann in die auszustattenden Kirchen gebracht. Wir haben daher nicht nur die im Kloster angefertigten Plastiken zu betrachten, sondern müssen uns auch mit manchem Werke anderer Künstler beschäftigen zum Vergleich, in wieweit diese mit der vom Kloster angestrebten Richtung übereinstimmen.

Quelle / Link: Die Bedeutung des Klosters Graffschaft für die westfälische Plastik des 17. und 18. Jahrhunderts

Von Rolevinck

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