Von Ralf Keuper

Binnen weniger Tage ist die Paderborner Kunst- und Kulturszene um zwei herausragende Persönlichkeiten ärmer geworden.

Am 05.07. verstarb der Schauspieler Willi Hagemeier (Paderborner Original) völlig unerwartet im Alter von 63 Jahren. Nur wenige Tage später folgte ihm sein Freund Siegfried Heinrich Greifenberger (“Stani”), der “Inbegriff des humorvollen Westfalen” (Westfälische Nachrichten) mit 65 Jahren. Stani, wie er genannt wurde, wollte die Trauerrede auf seinen Freund Willi Hagemeier halten, verstarb jedoch einen Tag zuvor.

Beide, Hagemeier wie Stani, führte in den 1970er Jahren ein (Brot-)Studium nach Paderborn. An der Studiobühne der Universität Paderborn fanden sie zu ihrem wahren Beruf, ihrer Berufung. Hagemeier wurde dort von dem damaligen Intendanten der Westfälischen Kammerspiele entdeckt. In den darauffolgenden 30 Jahren wurde Hagemeier zu einem Ur-Gestein des Ensembles. Im Februar erhielt er den Preis der Paderborner Theaterfreunde. Stani entdeckte auf der Studiobühne sein Talent für das Kabarett. Seine Paraderolle war die des Schützen Greitemeier. Bevorzugt nahm er die westfälischen Eigenarten aufs Korn, ohne jedoch dabei ins Provinzielle abzugleiten.

Willi Hagemeier war einem größeren Publikum vor allem als Sprecher bekannt, wie in dem Film Paderborn. Der Dokufilm.

Sein letztes Engagement war das Musikdrama Die Kinder der toten Stadt.

Ihm zu Ehren veröffentlichten die Initiatoren von Die Kinder der toten Stadt, das unter der Schirmherrschaft von Iris Berben steht, den Nachruf Ein Funke in der Dunkelheit.

 

Von Rolevinck

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