Von Ralf Keuper

Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte die Kupferstecherei ihre Blütezeit. Berühmte Vertreter dieser Kunstrichtung sind Albrecht Dürer und Meister E.S. .
Auch in Westfalen haben zu jener Zeit einige namhafte Künstler als Kupferstecher gewirkt, wie der 1502 in Paderborn geborene Heinrich Aldegrever, der in direktem Kontakt mit Albrecht Dürer gestanden haben soll, zumindest jedoch durch dessen Arbeiten inspiriert wurde. Um sein Andenken wach zu halten und die grafischen Künste zu fördern, wurde im Jahr 1941 in Münster die Aldegrever-Gesellschaft gegründet.

In Bocholt wirkte Israhel von Meckenem der Jüngere, ein Schüler des bereits erwähnten Meister E.S. . Er gilt als bedeutendster Kupferstecher der Spätgotik. Aus Anlass einer Ausstellung zu seinem Werk im Jahr 2009 entstand ein informativer Kurzfilm.

Die Arbeiten des 1553 in Warburg geborenen Anton Eisenhoit genießen wegen ihrer künstlerischen und technischen Meisterschaft unter Kunstkennern einen exzellenten Ruf. Roderich Irmer bezeichnete Eisenhoit in einem Beitrag als einen deutschen Benvenuto Cellini. Vor allem seine Silber- und Goldschmiedearbeiten begründen bis heute seinen Ruhm in der Kunstwelt. Ein berühmter Kupferstich ist Pilatus zeigt Christus dem Volk.

Ebenfalls aus Warburg stammt Josef Kohlschein, der fast 100 Platten gestochen hat.
Friedrich Wilhelm Delckeskamp hat in seinen Kupferstichen häufig die Stadt Frankfurt und die Rhein-Main-Region als bevorzugte Motive gewählt.

Ein weiterer bedeutender Kupferstecher war Johann Joseph Freidhoff, dessen Arbeiten von Johann Wolfgang von Goethe mit Lob überschüttet wurden.

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